Ein Spiel wie im richtigen Leben für Auszubildende

„ready – steady – go“ ! Der Name des Planspiels zur Berufsfindung ist jetzt im Februar Programm für alle die, die zum Ausbildungsbeginn im Herbst 2008 einen Ausbildungsplatz haben wollen.

Denn spätestens mit der Ausgabe der Halbjahrszeugnisse ist der Startschuss für den Bewerbungsmarathon gefallen. Nun heißt es Adressen der infrage kommenden Betriebe zusammenzustellen, Vorstellungsgespräche zu üben und mögliche Hindernisse zu überdenken.

Drei Klassen der Alfons-Kern-Schule hatten am Montag, dem 25. Februar, die Gelegenheit, „Leute vom Fach“, also Ansprechpartner aus örtlichen Betrieben, von Bildungsträgern und Beratungsstellen, zum Thema Bewerbung zu befragen.

Die Jugendberufshilfe Silke Krewedl von Miteinanderleben e.V. hatte im Rahmen eines Bewerbungsworkshops, durchgeführt im Berufseinstiegsjahr (BEJ) der Alfons-Kern-Schule, das biografische Planspiel „ready – steady -go“ organisiert. Beteiligt waren die Schüler zweier BEJ- Klassen sowie die einer Kooperationsklasse.

Das Konzept des Planspiels besteht in der Simulation von Vorstellungsgesprächen,

im Durchlaufen von Stationen wie dem „Checkpoint“, bei dem Lebensereignisse wie Wehreinberufung oder die Geburt eines Kindes den Kandidaten die Berufsplanung erschweren sollen, oder einem Eignungstest. Bei noch Berufswahlunschlüssigen stehen Gespräche mit Vertretern der Agentur für Arbeit, dem USS, einem Institut, das sich auf Unterricht, Sprachen und Seminare spezialisiert hat, sowie dem staatlichen Schulwesen hinsichtlich weiterführender Schulen an.

Ziel und Zweck des Planspiels ist es, Jugendlichen in dieser schwierigen Phase des Ãœbergangs von der Schule in den Beruf die dafür erforderlichen Fähigkeiten zu vermitteln und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Wichtiges Element bei diesem wirklichkeitsnahem Training ist der direkte persönliche Bezug des Spielenden zu seiner Biografie und damit seine Betroffenheit, die ihn – anders als im Schulalltag – aktiv seine Karriere planen lässt.

Neben dem Agieren und Taktieren erlebten die Schüler an diesem Vormittag vor allem das direkte feedback während der individuell durchgeführten Vorstellungsgespräche mit den „Chefs“ als gewinnbringend, denn Tipps zu ihrem Bewerbungsschreiben sowie   persönlichem Auftreten wurden gleich gegeben.

Beobachtungen und wertvolle Ratschläge erhielten alle Jugendlichen dann noch in einer großen Runde am Ende der Veranstaltung von den Profis, die mit viel Engagement dabei waren:

Die Wichtigkeit von Praktika sei nicht zu unterschätzen, betonte Frau Maier von der Bäckerei Maier. Gerade bei schlechten Noten müssen die Chefs sehen, wie der Jugendliche anfasst, arbeitet. Ãœberzeugt er hier, stünden die Chancen schon besser.

Weniger aufs Zeugnis oder die Bewerbung sieht Herr Bouquerot von der AHG Autohandelsgesellschaft mbH in Pforzheim. Er achte mehr darauf, wie der Bewerber vor ihm sitze: Wie er sich gäbe, nicht frech oder arrogant, sondern offen und selbstbewusst.

Das Auftreten während des Vorstellungsgesprächs sei wichtig, so Herr Roller vom Porsche-Entwicklungszentrum Weissach. Leider seien die Noten oft zu schlecht.

Frau Wolfinger von der Agentur für Arbeit fiel auf, dass noch zahlreiche Interessenten ohne „Ahnung“ seien, was für sie nach dem Zeugnis folgt. Hier hieße es, sofort ins Berufsinformationszentrum zu gehen, um Berufsprofile zu sichten. Selbstinitiative ergreifen und nicht abwarten, ob „jemand etwas mit mir macht“!

Und dabei bitte nicht nur eine Bewerbung abschicken und warten, bis eine vage Zusage kommt, sondern weitere Bewerbungen gleichzeitig nachschieben, betonte Michael Niedoba, Leiter der Abteilung BQ der Alfons-Kern-Schule. Die Schüler sollten Abstand nehmen von der Idee, eine weiterführende Schule zu besuchen, besser sei zunächst eine Berufsausbildung. Herr Striehl von der Schulpsychologischen Beratungsstelle des Enzkreises wies auf mögliche Hindernisse hin, die von jedem Einzelnen zunächst erkannt werden müssen, um dann individuell beiseite geräumt zu werden. Falls es allein nicht ginge, warum sich nicht Hilfe holen?

Denn dass Hilfe von außen weiterbringt, das hatten die Schüler der Alfons-Kern-Schule bei diesem Planspiel erleben können: Also dann: „ready – steady – and €¦ – go!“.

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